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Kommunalwahl
Spitzenkandidat mit rechtsextremem Hintergrund

Ulm. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat ihren Spitzenkandidaten für die Kommunalwahlen in Ulm, Markus Mössle, vorgestellt. In der Vergangenheit ist Mössle in einem rechtsextremen Umfeld tätig gewesen und hat sich dazu bekannt. Bei der Bundestagswahl 1983 trat Mössle für die NPD an, ein Jahr später war er Landtagskandidat für die rechtsextreme Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei (FAP) im Wahlkreis Ehingen.
Zwischen Dezember 1984 und Januar 1985 hat er zudem drei Banken und einen Sex-Shop in Hessen und Baden-Württemberg mit einer Maschinenpistole bewaffnet überfallen. Er ist dafür zu neun Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Nach der Bekanntgabe Mössles als Spitzenkandidaten möchten nun acht Bewerber nicht mehr für die AfD antreten. Damit stehen am 26. Mai nur noch vier AfDler zur Wahl in den Ulmer Stadtrat.
Ob es wirklich sinnvoll gewesen sei, ihn zu nominieren und dann auch gleich zum Spitzenkandidaten zu machen, sei fraglich, sagte Eugen Ciresa, der AfD-Kreisvorsitzende. Es sei allerdings Sache des Ortsverbandes Ulm. Sehr lange habe es Diskussionen um Markus Mössles Kandidatur gegeben. Und die Frage, ob jemand mit dieser Vergangenheit die Liste anführen könne. Schließlich sei Mössle gebeten worden zurückzuziehen. Allerdings erst nach der Nominierung.
Markus Mössle sieht sich selbst als „rechts-liberal“ und bezeichnet sich als „Ex-Nazi“. Seine Einstellung habe sich während seiner Zeit in Haft geändert. Dort wurden ihm eine Lehre und im Freigang ein Betriebswirtschaftsstudium ermöglicht. In der AfD könne er auch keine nationalsozialistischen Tendenzen erkennen. Er sei „wirklich Nazi gewesen“ und erkenne einen Nazi, meint Mössle über sich selbst. Über den AfD-Fraktionsvorsitzenden in Thüringen, Björn Höcke sagte er, er sei ein „Nationalromantiker.“

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